„7 Freunde müsst ihr sein!“ – Wie alles begann
1989 veränderte sich Deutschland. Der Fall der Mauer, die Öffnung der Grenzen und die sogenannte „friedliche Revolution“ ermöglichten erstmals seit Jahrzehnten wieder echte Begegnungen zwischen Ost und West. In dieser Aufbruchsstimmung trafen sich am 24. März 1990 sieben engagierte Brandenburger*innen mit einer Vision: Sie wollten einen Ortsverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Brandenburg an der Havel gründen – für mehr soziale Sicherheit, Menschlichkeit und Solidarität in einer Zeit des Umbruchs.
Hilfe zur Selbsthilfe – mit viel Engagement
Die Gründung dieses Verbandes war alles andere als selbstverständlich. Es gab kein bestehendes Netzwerk im Osten, auf das man hätte zurückgreifen können. Es brauchte Mut, Überzeugungskraft – und vor allem: Freundschaft und Zusammenarbeit.
Eine ganz besondere Rolle spielten dabei die Brandenburger Karnevalsfreunde (BKC). Der BKC hatte bereits kurz nach dem Mauerfall Kontakt zur Stadt Kaiserslautern aufgenommen. Der Austausch wurde auf kommunaler Ebene gefördert und durch gegenseitige Besuche und Delegationen vertieft.
Im März 1990 reiste eine Delegation aus Kaiserslautern – eigentlich zum Karneval – nach Brandenburg. Dabei wurde deutlich: Diese Städteverbindung konnte mehr sein als nur närrisches Treiben. Sie wurde zur Brücke zwischen Ost und West, auf der auch soziale Strukturen neu aufgebaut werden konnten.
Begegnungen, die Zukunft schufen
Ein zentrales Treffen fand in der Wohnung von Siegfried Mende, einem aktiven Mitglied der Karnevalsfreunde, statt. Zu Gast war Pfarrer Frank Herkommer, ehrenamtlich im Vorstand des ASB Kaiserslautern. In offenen Gesprächen wurde klar: Der Aufbau eines ASB-Ortsverbandes in Brandenburg ist nicht nur möglich, sondern dringend notwendig.
Am 24. März 1990 unterzeichneten sieben Frauen und Männer die Gründungsurkunde – darunter auch mehrere Mitglieder des BKC. Damit wurde der erste Schritt für den ASB Brandenburg an der Havel e.V. gemacht. Die offizielle Eintragung beim Amtsgericht erfolgte am 13. Juli 1990.
Die Aufbaujahre
Bereits am 1. Dezember 1990 begannen die ersten hauptamtlichen Mitarbeitenden ihren Dienst. Die Geschäftsstelle befand sich damals noch in einem kleinen Büro in der Hauptstraße im Zentrum von Brandenburg. Doch mit Herz, Tatkraft und dem Rückenwind vieler Unterstützer*innen aus Ost und West entstand Schritt für Schritt das, was wir heute sind:
Ein moderner, regional verankerter Wohlfahrtsverband mit zahlreichen sozialen Angeboten – von der Pflege über den Katastrophenschutz bis hin zur Kinder- und Jugendhilfe.
35 Jahre später – ein Grund zu feiern
Heute – 35 Jahre nach der Gründung – sagen wir: Danke!
Wir blicken stolz zurück – und voller Zuversicht nach vorn.
Auf die nächsten 35 Jahre – voller Menschlichkeit, Zusammenhalt und Engagement!